Bürgerstiftungen sind unabhängige, autonom handelnde, gemeinnützige Stiftungen von Bürgern für Bürger mit möglichst breitem Stiftungszweck. Sie engagieren sich nachhaltig und dauerhaft für das Gemeinwesen in einem geographisch begrenzten Raum und sind in der Regel fördernd und operativ für alle Bürger ihres Einzugsgebietes tätig. Sie unterstützen mit ihrer Arbeit das bürgerschaftliche Engagement.
Die Bewegung der Bürgerstiftungen kommt aus den USA. Die erste "Community Foundations" (Bürgerstiftung) wurde 1914 in Cleveland, Ohio, von Frederick Goff gegründet.
Nach der Gründung der ersten Bürgerstiftungen in Gütersloh und Hannover auf Basis der nordamerikanischen Community Foundations waren alle daran Beteiligten begeistert, diese Idee weiter zu verbreiten. Ihr Kalkül war, dass sich aufgrund der verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten - mit Ideen, Zeit und Geld - niemand dem Ziel verweigern könne, die Zukunft der Zivilgesellschaften zu verbessern. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sich ein Gründungsboom ungeahnten Ausmaßes beobachten ließ.
Bürgerstiftungen wirken dauerhaft und werden von vielen getragen: Rund 400.000 Menschen engagieren sich bereits an 426 Orten mit Geld, Zeit und Ideen. Mit ihrem Stiftungskapital von über einer halben Milliarde Euro wirken sie dauerhaft. 100.000 Menschen haben sich bereits ehrenamtlich in Gremien und Projekten engagiert, über 300.000 Menschen haben gestiftet oder gespendet.
426 Bürgerstiftungen sind gefragte Partner für private Stifterinnen, Spender und institutionelle Geber. Sie verwalten bereits 905 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen, die diese ihnen anvertraut haben. Seit Gründung der ersten Bürgerstiftungen vor über 25 Jahren summiert sich die Fördersumme aller Bürgerstiftungen auf über eine Viertelmilliarde Euro. Damit werden Bürgerstiftungen vor Ort aktiv, wo Hilfe gebraucht wird – für bessere Bildung, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Kultur und ein gutes Miteinander.
Als Bürgerstiftung gelten Stiftungen deren Satzungen den "10 Merkmalen einer Bürgerstiftung" des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen. Das Kennzeichen der Bürgerstiftungen sind die breit aufgestellten Stiftungszwecke sowie ihr Unabhängigkeit von Einzelinteressen.
Wir glauben, dass Bürgerstiftungen eine großartige und lebendige Form der zivilen Selbstorganisation sind. Von Bürgern für Bürger geschaffen sind Bürgerstiftungen ein Beweis für eine starke und engagierte Zivilgesellschaft, die zur lokalen Lösung wichtiger gesellschaftlicher Probleme beiträgt.